Wir lieben Tiere und was wir lieben, das wollen wir gerne festhalten. Am Liebsten für die Ewigkeit, doch unser aller Tage hier auf Erden sind bekanntermaßen begrenzt. Einen Hauch Unsterblichkeit bietet uns die Möglichkeit, Erinnerungen in Bildern festzuhalten. Hundefotografie ist für viele weit mehr als nur ein Hobby. Hunde fotografieren ist die Kunst, eine Persönlichkeit einzufangen und ihr einzigartiges Wesen auf einem Foto zu entfesseln. Ausdrucksstarke und charakteristische Bilder von Hunden zu knipsen ist dabei gar nicht mal so einfach. In diesem Artikel wollen wir mit Dir in die Welt der Hundefotografie eintauchen und Dir ein paar goldene Tipps an die Hand geben, wie du traumhafte Fotos von Deinem Vierbeiner schießen kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Fünf Tipps für Anfänger, damit schon das erste Hunde-Fotoshooting läuft
- Hundefotografie - Bildkomposition, Drittel-Regel und Goldener Schnitt
- Die richtige Ausstattung
- Hundefotografie Outdoor vs. Indoor
- So shootest Du einen entspannten Hund
- Hunde-Fotografie - Ideen für eine passende Locationauswahl
Fünf Tipps für Anfänger, damit schon das erste Hunde-Fotoshooting läuft
Ein Hunde-Fotoshooting wird schnell zur Zerreißprobe für Hund, Halter und Fotografen. Immerhin haben wir es hier (wie auch bei der Pferdefotografie oder der Vogelfotografie) mit echten Lebewesen zu tun, die alle vollkommen unterschiedlich ticken. Der junge Dobermann will einfach nicht still sitzen? Das Blitzlicht der Kamera jagt Deinem bulgarischen Angsthund jedes mal einen riesigen Schrecken ein? Oder ist der kleine Terrier einfach zu schnell für Deinen Auslöser? All das wird Dir mit Sicherheit mal vor der Linse passieren. Wie Du dennoch das Beste aus Deinen Hunde-Fotos herausholen kannst, verraten wir Dir hier:
- Bewegte Motive sind schwierig einzufangen. Hilfreich, dass die meisten Kameras heutzutage mit einer Serien-Funktion ausgestattet sind. Du brauchst nur ein mal den Auslöser betätigen und es werden zehn oder mehr Bilder direkt hintereinander geschossen. So hast Du gute Chancen, DEN perfekten Schnappschuss in Bewegung zu landen.
- Und wieder einmal lautet das Zauberwort: “LECKERLIIIIIIIIIS” – es wäre super, wenn Du dann auch welche dabei hast! Mit einem Leckerchen in der Hand, wird die Aufmerksamkeit Deines Hundemodels automatisch im Fokus Deiner Kamera liegen. Tolle Aufnahmen entstehen zum Beispiel auch, wenn Du den Moment fotografierst, in dem Du Deinem Hund ein Leckerli zuwirfst. Leckerlis fangen kann nicht jeder Hund, aber lernen können sie es alle! Probier’s doch einfach mal aus. Deinem Hund machst Du so auf jeden Fall jedes Fotoshooting schmackhaft!
- Entscheidend für gelungene Hundebilder, ist unter anderem ein optimales Licht. Wer Outdoor shootet, sollte sich dafür unbedingt einmal die blauen oder goldenen Stunden raus picken. Aber auch bei normalem Tageslicht (besser bewölkt als zu sonnig) lässt es sich natürlich gut fotografieren. Nützlich ist ein Faltreflektor für Portraitaufnahmen im Freien. Auch Indoor kannst Du mit zusätzlichem Licht und Reflektoren einfacher die Schokoladenseite Deines Labbis oder Aussies heraus blitzen lassen.
- Mit einem indirekten Blitz kannst Du beim Hunde fotografieren indoor ein weicheres Bild erzeugen. Dafür benötigst Du für Deine Kamera einen Aufsteckblitz mit schwenkbarem Reflektor oder einen externen Blitz. Mach Dich am Anfang aber nicht verrückt, wenn Dein Equipment noch nicht vollständig ist. Du wirst auch so bereits zauberhafte Bilder knipsen!
- Entferne alles, was Dich im Hintergrund des Fotos stören könnte. Zum Beispiel Müll, Dreck, die Schwiegermutter oder herumliegende Kleidung. Auch Dein Hundemodel sollte – es sei denn es ist Teil der Fotostrecke – natürlich geschniegelt und gestriegelt zum Fototermin erscheinen. So sparst Du Dir Zeit bei der Bildbearbeitung im Nachhinein!
Hundefotografie - Bildkomposition, Drittel-Regel und Goldener Schnitt
Ein paar einfache Regeln, mit denen Du Die Qualität Deiner Hundeportraits deutlich verbessern kannst:
Achte darauf, genügend Abstand zu Deinem Shootingstar einzuhalten. Es ist vorteilhafter für ein Hundeportrait, wenn Du einen breiteren Winkel wählst und aus diesem dann heran zoomst, als direkt mit der Kamera die Hundenase zu küssen. Für ein perfektes Bild, solltest Du Dich außerdem auf Augenhöhe Deines Hundemodels begeben. Ein Portrait wird lebendiger, wenn der Fokus scharf und der Hintergrund leicht verschwommen ist. Diese Einstellung wird Bokeh-Effekt genannt. Spannender wird Dein Foto außerdem, wenn Du das Hauptmotiv nicht mittig setzt, sondern es nach der Drittel-Regel oder dem Goldenen Schnitt positionierst.
Was ist die Drittel-Regel?
Die Drittel-Regel ist im Prinzip nichts anderes, als die Unterteilung Deines Bildes in ein bestimmtes Raster. Die Unterteilung in Kästchen und Linien ergibt dabei ein Gitter aus neun gleich großen Rechtecken. Das Hauptmotiv sollte dabei in einem Drittel der Breite und einem Drittel der Höhe platziert werden. Genau wie beim Goldenen Schnitt, sollte sich das Hauptmotiv auf einem der vier Schnittpunkte des Gitters befinden. Vor allem für Foto-Anfänger ist die Drittel-Regel Gold wert, da sie maßgeblich zur Spannung eines Bildes beiträgt. Die meisten Fotografen arbeiten nach der Drittel-Regel, wobei Du Dein Motiv natürlich immer nach Belieben positionieren kannst.
Was ist der Goldene Schnitt?
Der Goldene Schnitt ähnelt der Drittel-Regel aufgrund der Unterteilung Deines Fotos in neun Rechtecke. Allerdings obliegt der Goldene Schnitt einer mathematischen Formel, was ihn für Anfänger augenscheinlich komplizierter macht. Für das bloße Auge, werden die vier Linien des Rasters einfach weiter in die Mitte gerückt, wodurch das mittlere Rechteck kleiner wird. Eine Bildkomposition nach dem Goldenen Schnitt lässt ein Foto im Gegensatz zur Drittel Regel harmonischer und ruhiger wirken. Die Drittel-Regel steht für Spannung und Aufmerksamkeit.
Die richtige Ausstattung
Gute Neuigkeiten: Eine professionelle Ausstattung, um Deinen Hund ins rechte Licht zu rücken, benötigst Du als Hobbyfotograf zunächst nicht. Du kannst auch mit der Handykamera großartige Hundebilder schießen! Wer die Perfektion anstrebt, ist mit einer Kamera im unteren bis mittleren Preissegment zum Start gut beraten. Eine Ausstattung für Profi-Fotografen kann mit Sicherheit noch mehr, aber meistens auch als Du brauchst. Also schnapp’ Dir Deinen Fotoapparat oder Dein Smartphone und Deinen Hundekumpel und schon kannst Du loslegen.
Hundefotografie Outdoor vs. Indoor
Alles ist möglich! Natürlicher wirken Deine Hundebilder jedoch, wenn sie in der Natur aufgenommen wurden, denn da gehört Dein Hund schließlich hin! (Okay, zumindest haben unsere domestizierten Couch-Potatoes dort ihren Ursprung).
Hunde-Fotos - Ideen Outdoor-Shooting
Für ein gelungenes Outdoor-Foto solltest Du Dir nicht unbedingt die Mittagssonne aussuchen, denn zu viel Licht kann Deine Kamera einfach nicht ab. Eine spannende Wolkendecke am Himmel schafft eine besondere Atmosphäre und erleichtert Dir die Aufnahmen bei Tageslicht. Outdoor-Aufnahmen eignen sich nicht nur für lebendige Hundeportraits, sondern vor allem für actionreiche Bilder in Bewegung. Wundervolle Hunde-Fotos lassen sich übrigens während der goldenen oder blauen Stunde aufnehmen.
Als goldene Stunde wird jeweils die Stunde kurz nach dem Sonnenaufgang und kurz vor dem Sonnenuntergang bezeichnet. Von der blauen Stunde spricht man kurz vor dem Sonnenaufgang und kurz nach dem Sonnenuntergang. Durch das besondere Licht zu dieser Zeit kannst Du eine romantische oder auch dramatische Stimmung beim Hunde fotografieren erzeugen.
Noch ein Tipp: Die Belichtungszeit bei Outdoor-Aufnahmen in Bewegung ist sehr viel niedriger als für statische Portraitaufnahmen. Hier sollte eine Verschlusszeit von 1/1000 Sekunden genutzt werden. Außerdem hast Du bessere Chancen auf DAS eine Bild, wenn Du den Serienbildmodus einstellst. Bei einem ruhigen Portrait Deines Vierbeiners reicht eine Verschlusszeit von 1/250 Sekunden.
Hunde-Fotografie - Ideen Indoor-Shooting
Ein Indoor Hunde-Fotoshooting eröffnet Dir die Möglichkeit, den Hintergrund Deines Hundemodels nach Belieben zu gestalten. So kannst Du zum Beispiel einen weihnachtlichen Hintergrund wählen, um Fotos für Deine Weihnachtskarten zu schießen. Ein heller Hund auf schwarzem Untergrund oder ein dunkler Hund auf weißem Hintergrund, schaffen wahnsinnig tolle Kontraste. Aber auch anders herum, dunkler Hund auf dunklem Hintergrund und weiß auf weiß, kann wundervolle Effekte erzielen.
Ein Hunde-Fotoshooting nach Drinnen zu verlegen, kann vor allem bei Portraitaufnahmen vorteilhaft sein, da der Fokus einzig und allein auf dem Hund liegt. Da die Beleuchtung immer ein wichtiges Thema in der Fotografie ist, kann es sein, dass Du bei deinem Indoor-Shooting etwas nachhelfen musst. Eine Taschenlampe kann Dir zu Beginn schon eine große Hilfe leisten! Es muss nicht immer gleich das teure Profi-Equipment sein. Hier darfst Du gerne kreativ werden! Bedenke aber, dass vor allem unsichere Hunde sich bei einem Indoor-Shooting schnell einmal gruseln können. Blitzlicht und Reflektoren wirken auf viele Hunde beim ersten Shooting wirklich angsteinflößend. Hier sind Deine Ruhe und Geduld gefragt (und Leckerlis!).
So shootest Du einen entspannten Hund
Das A und O ist natürlich, dass Dein Model sich beim Hunde-Fotoshooting wohl fühlt! Hilfreich sind hier immer Taschen voller Leckerlis aber auch das Lieblings-Spielzeug kann Deinen Hund motivieren, in Dein Kamera-Objektiv zu schauen. Wichtig ist, dass Du Deinem Hund ausreichend Pausen gönnst und ihn nicht zu etwas zwingst, was er nicht möchte. Wenn Du merkst, dass die Konzentration Deines Fellfreundes schwindet, setze das Shooting lieber an einem anderen Tag fort, schließlich sollt ihr beide Spaß daran haben! Wenn Dein Hund zu Hektik und Aufregung neigt, solltest Du ihn vor eurem Shooting unbedingt auspowern, so fällt ihm das Stillhalten leichter.
Hunde-Fotografie - Ideen für eine passende Locationauswahl
Unsere kleinen Frischluftfanatiker würden doch am liebsten den ganzen Tag nach Lust und Laune über weite Wiesen und durch tiefe Wälder flitzen. Die Natur schenkt Dir dabei schon unterschiedlichste, mystische und magische Foto-Orte. Du musst nur die Augen offen halten! Ein vermoostes Waldstück versprüht eine märchenhafte Atmosphäre. Auch Felder und Wiesen mit bunten Blumen sind tolle Locations für Deine Hundebilder. Vor allem wenn ihr zur Blütezeit im Mohnfeld steht, Dein Hund in der violetten Heide tobt oder die Zeit der rosa Kirschblüte ruft.
Weniger geeignet sind Stadt- und Straßenverkehr, nicht zuletzt wegen der Reizüberflutung, die Deinen Hund verunsichern und ablenken könnte. Das kommt aber selbstverständlich ganz individuell auf den Hund an. Auch Burgruinen und pompöse Bauten können durch den Bokeh-Effekt großartige Hintergründe abgeben. Du wirst sehen, ein einziger Ort bietet Dir bereits unzählige Möglichkeiten. Wo Du zuletzt an einem lauen Sommerabend geshootet hast, kann die Location nach einem Regenguss oder unter einer rot-orangen Laubdecke komplett anders wirken.
Nutze die Effekte, die die Natur Dir schenkt. So können zum Beispiel die Spiegelungen in Pfützen oder ruhigen Gewässern ganz besondere Fotos von Deinem Hund entstehen lassen. Natürlich sind auch Action-Fotos im Wasser immer eine tolle Möglichkeit für besondere Aufnahmen - vorausgesetzt Dein Vierbeiner schwimmt oder planscht gerne.